Anja Kleinhans im Interview mit dem Mannheimer Morgen

Freinsheim – 12. August 2022. Im Rahmen des diesjährigen TheaderSommers besuchte heute ein Team des Mannheimer Morgen Anja Kleinhans auf der Wiese vor dem Casinoturm. Im Gespräch mit den beiden Journalisten erläutert die TheaderLeiterin ihre Visionen zur Nutzung der alten Synagoge in Freinsheim als Kulturzentrum und beschreibt die Herausforderungen, die ihrer Ansicht nach angenommen werden müssen, um das Projekt zu realisieren.

Zur Berichterstattung im Mannhemer Morgen gelangen Sie durch durch das Anklicken des Bildes.

Kurze Beschreibung, wie es zur Idee der Nutzung der ehemaligen Synagoge als Kulturelle Begegnungsstätte kam und wie sich das Vorhaben bislang entwickelt hat

Im Oktober 2021 bot uns einer der Stadtbeigeordneten an, die ehemalige Freinsheimer Synagoge als Theater anzumieten. Aus dieser Saat verbunden mit dem lang gehegten eigenen Wunsch einer größeren Wirkungsstätte, der pandemiebedingten Nicht-Spiel-Möglichkeit in unserem winzigen Theaterturm für damals schon über zwei Jahre und unserer für dieses Projekt vorfreudigen Tatkraft ist in den folgenden Monaten ein herrlich duftender Ideen- und sogar professioneller Konzeptionsstrauß für eine kulturelle Begegnungsstätte mit einer Fördermöglichkeit für eine komplette technische und -logistische Ausstattung seitens der DTHG, eine Anschubfinanzierungs-in-Aussichtstellung durch das Kulturministerium RLP sowie weitere schriftliche und mündliche Befürwortungen und bei Realisation Unterstützungs-in-Aussichtstellungen vom Bezirksverband Pfalz, der Stiftung des Landkreises Rheinland-Pfalz, der Sparkasse Rhein-Haardt und der Pfalzwerke entstanden.

Parallel tauchten aber auch Herausforderungen das zwar gepflegte, allerdings z.B. brandschutz-technisch leider nicht auf notwendigem Stand seiende Gebäude der ehemaligen Synagoge betreffend auf, die die Eigentümerin, die Stadt Freinsheim, vor neue, vorab zu klärende Fragen stellte. Damit war eine für die technische Ausstattungsförderung notwendige zeitlich befristete Mietklärung nicht mehr einhaltbar und wir mussten diese bedeutenden Fördermöglichkeiten somit sehr schweren Herzens absagen wie auch alle weiteren Unterstützerangebote auf Eis legen.

Die Stadt überlegte im Folgenden, die ehemalige Synagoge zu veräußern. Diesen Überlegungen konnten im Sommer 2022 über 100 eingegangene Unterstützer-emails (u.a. von den Sinsheimer Preisträgern Rafik Schami und Konstantin Wecker) und seit Dezember 2022 auch die engagierte Zusammenarbeit mehrerer Kulturschaffender als erst Initiative, sodann gemeinnütziger Verein `Kulturstätte Alte Synagoge Freinsheim e.V.´ mit dem Ziel des Erhalts und Betreibens der ehemaligen Freinsheimer Synagoge als Ort der Erinnerung, Begegnung und Kultur noch entgegengesetzt werden.

Die Gründungsmitglieder unseres jungen Vereins zeichnet nicht nur ihr Kulturinteresse und -schaffen aus, sondern auch ihre vielfältige Expertise, die sie durch ihre unterschiedlichen beruflichen Kompetenzen mitbringen. So erarbeiteten im letzten Jahr Vertreter der Juristerei, des Bauwesens, der Wirtschaft und der Kultur gemeinsam und mit großem Engagement ein neues Nutzungskonzept für die Alte Freinsheimer Synagoge, das wir den Stadträten wiederholt vorstellten. Uns wurde darauf eine Erbpachtübernahme als möglich in Aussicht gestellt, wenn wir die Stadt komplett von allen anfallenden finanziellen Verpflichtungen entlasten. Auch wollten sich die Räte eine Art Probephase vorbehalten. Auf alle Forderungen gingen wir ein. Dennoch beschloss eine Mehrheit im Stadtrat am 7. Dezember 2023 den Verkauf der ehemaligen Synagoge an Privat.

Der `Verein Kulturstätte Alte Synagoge Freinsheim´ e.V. hat nun ein öffentliches Statement zu diesem Verkaufsbeschluss verfasst mit der Anregung, dieses Vorhaben nochmals zu überdenken, ja vielleicht sogar rückgängig zu machen. Neben sehr vielen BürgerInnen haben auch zahlreiche prominente Persönlichkeiten wie z.B. die Sinsheimer PreisträgerInnen der letzten 8 Jahre das Statement unterschrieben.

Somit bleiben wir gespannt und hoffnungsvoll, dass sich vielleicht doch noch eine gemeinsame und für alle gute Lösung zum Erhalt der ehemaligen Freinsheimer Synagoge als öffentlichen Ort der Erinnerung, Begegnung und Kultur findet.

Pressebesprechungen zum hier beschriebenen Verlauf bis Juni 2022 sind hier, hier und hier nachzulesen.

Die weiteren Pressebesprechungen werden hier zeitnah ebenfalls eingestellt.

Corona Information

Für unsere Vorstellungen gilt die jeweils aktuelle Corona-Verordnung von Rheinland-Pfalz.